Zwei Weltkünstler gestalteten ein vielbeachtetes Konzert in der Paul-Gerhardt-Kirche in Lübben (Spreewald).
Heino ungewohnt und umjubelt in Lübben
Schon der Name Heino als Markenzeichen für markanten Gesang und ebensolche Ausstrahlung bürgt seit Jahrzehnten für Qualität. In Lübben hat es am Sonntag eine Überraschung für mehr als 400 Besucher seines Konzertes in der Paul-Gerhardt-Kirche gegeben. Weil eben der gefeierte Hauptakteur des Abends der Sänger Heino war ? aber nicht als der Interpret von volkstümlichen Stimmungsliedern.
Vor dem Altar in der Gerhardt-Kirche hatten Heino, Organist Franz Lambert, Gitarrist Werner Fuchs sowie das Gloria-Trio als Chor-Begleitung immer Kontakt zu ihrem zahlreichen Publikum.
Franz Lambert lieferte mit seiner Interpretation der Rhapsodie aus der Film-Musik ?Die Dornenvögel? von Henry Mancini einen musikalischen Höhepunkt des Konzerts außerhalb des Gesanges. Er bekam für sein Feuerwerk in Harmonien donnernden Sonderapplaus.
Text: Detlev Simsch (LR)
Fotos: Werner Kuhtz
Heinz Georg Kramm, so heißt Heino mit bürgerlichem Namen, erfüllt sich und seiner Frau Hannelore seit September 2009 einen lang gehegten Wunsch. Mal nicht Quoten-Renner in den Hitparaden der Volksmusik wie ?Schwarzbraun ist die Haselnuss? oder ?Blau blüht der Enzian? für die Hörer singen, sondern etwas, was das Innere mehr berühren kann. Deshalb haben Heino und sein virtuoser Partner an der elektrischen Orgel Franz Lambert ein Kirchenprogramm mit dem Titel ?Die Himmel rühmen? konzipiert, einstudiert und am 17. September 2009 als Generalprobe in der Basilika des Klosters Steinfeld in der Eifel vorgestellt. Damals wie am Sonntag in der Lübbener Paul-Gerhardt-Kirche wurde das gut zweistündige Konzert zu einem Triumph bester Musik.
Vor dem Altar in der Gerhardt-Kirche hatten Heino, Organist Franz Lambert, Gitarrist Werner Fuchs sowie das Gloria-Trio als Chor-Begleitung immer Kontakt zu ihrem zahlreichen Publikum.
Das erwartete statt der Stimmungs- und Volkslieder Stimmgewaltiges wie Einfühlsames von ?ihrem? Heino. Er bewies, dass auch diese Klangfarben für ihn vertraut sind.
Mit neuen Texten
Auffällig bei diesem Konzert war, dass Heino und seine Partner über weite Strecken bewährte Musik bekannter Komponisten verwenden und auf deren Kompositionen neue Texte setzen. So verbinden die Künstler musikalische Wiedererkennungs-Effekte mit volkstümlichen Aussagen über Glaubensinhalte. Auf ein musikalisches Mozart-Sinfonie-Thema sang Heino ?Es ist nie zu spät für ein neues Leben?. Dieses neue Lied auf eine alte beliebte Melodie widmete er dem ?größten Kirchenlieddichter deutscher Zunge? Paul Gerhardt im Konzert in der Kirche, die dessen Namen trägt. Auf Flotows Melodie ?Die letzte Rose? sang Heino das Lied ?Keine Rose, keine Ringe?. Aus Tschaikowskis berühmtem Thema des errsten Klavierkonzertes wurde eine Liebeserklärung an Heinos Gattin Hannelore ?Das ist mein Lied nur für dich?. Heino sang seinen Hörern spezielle Lieder wie ?Das Lied für mein Publikum?.
Besondere Ausdruckskraft aber bewies die Sänger-Legende dann, wenn er sich an das Original wagte. ?Ich bete an die Macht der Liebe?, dieses innige Glaubensbekenntnis in der Vertonung des Russen Bortnjanski, bewegte die Hörer wie Beethovens ?Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre? oder Schuberts ?Ave Maria?.
Donnernder Sonderapplaus
Besinnlich wollten Heino und sein Ensemble das gut zweistündige Konzert ausklingen lassen ? mit ?Der Mond ist aufgegangen?, ?Schlafe, mein Prinzchen, schlaf ein? und ?Guten Abend, gut? Nacht?. Denn auch diese leisen Töne beherrscht der Vollblutmusiker. Das Publikum ließ dies aber mit stehenden Ovationen und lang anhaltendem Beifall nicht zu. Schließlich sangen alle gemeinsam einen der bewegendsten Choräle stehend und zum Abschluss eines bemerkenswerten Konzertes: ?Großer Gott, wir loben dich?. -ds