Passionsoratorium

„Der Tot Jesu“
Musikalische Verkündigung in der Paul-Gerhardt-Kirche Lübben
Kultureller Höhepunkt mit dem Passionsoratorium / Zuhörer feiern die 100 Mitwirkenden mit viel Applaus
LÜBBEN Das Passionsoratorium „Der Tod Jesu“ ist der erwartete kulturelle Höhepunkt in Lübben geworden. Zahlreiche Besucher haben das Werk von Carl Heinrich Graun am Samstagabend in der Paul-Gerhardt-Kirche in Lübben miterlebt.
Die rund 100 Mitwirkenden wurden begeistert gefeiert. Thomas Köhler, Superintendent des Kirchenkreises Niederlausitz, hatte nicht zu viel versprochen. Das Passionsoratorium von Carl Heinrich Graun war mehr als ein Konzert. Es war Verkündigung und Predigt. Die beteiligten Akteure haben das Werk musikalisch überzeugend umgesetzt.
Der Ökumenische Kirchenchor Lübben sang gemeinsam mit dem Kantatenchor in Finsterwalde. Sie hatten sich seit einem dreiviertel Jahr auf die Aufführung vorbereitet, seit drei Monaten intensiv geprobt. Das Passionsoratorium erwies sich als besondere Herausforderung für die Chormitglieder. Die Texte stammen aus einer längst vergangenen Zeit und waren entsprechend schwer zu singen.
„Der Tod Jesu“ wurde am 26. März 1755 im Berliner Dom uraufgeführt. Das Werk gehörte zu den bekanntesten und beliebtesten kirchenmusikalischen Kompositionen. Es wurde sehr häufig am Karfreitag aufgeführt, wie Thomas Köhler erzählt. Für die Besucher in Lübben war das Passionswerk eine Premiere. Es macht mit eingängiger und gefühlvoller Musik auf die Passionszeit aufmerksam. Während dieser Zeit gedenkt die Kirche des Leidens und Sterbens Jesu Christi.
Johannes Leonardy hat Grauns Werk bewusst ausgewählt, „damit die Leute einen Bezug zur Passionszeit bekommen“. Der Kantor der Paul-Gerhardt-Gemeinde in Lübben hatte am Samstag 100 Minuten Schwerstarbeit zu leisten. Er dirigierte die Sängerinnen und Sänger sowie das Schmöckwitzer Kammerorchester, zudem die Sopranistin Birgit Bockler, den Tenor Wolfram Lattke und den Basssänger Stephan Heinemann.
Das Publikum war begeistert. Es bedankte sich mit langanhaltendem Beifall. Ellen Piehl dankte Johannes Leonardy im Namen des Ökumenischen Kirchenchors Lübben: „Er hat uns so viel beigebracht.“
A. Staindl/asd1